Mit Aufstiegsambitionen startet unsere Reserve in der NRW Klasse – eine ausgeglichene Aufstellung voll mit unseren jugendlichen Talenten und den (ehemaligen) ?! alternden Talenten an den Mittelbrettern verspricht ebenbürtige Kämpfe für die Saison. Den Auftakt gegen den SK Werther gestalteten wir recht souverän, auch wenn noch manche Hinweise für Trainingsschwerpunkte aus dem Kampf mitzunehmen sind:
Lennart Q. tritt diese Saison mannschaftsdienlich am fünften Brett an – das aggressiv angetäuschte Londoner System des Gegners prallte an natürlichen Zügen ab und führte schnell zu überlegener Figurenaktivität – bei der vermeintlichen Abschlusskombi entging dem Gegner allerdings ein großes Loch in der vermeintlich gewinnbringenden Kombi, sodass am Ende ein wohlverdientes, aber doch auch glückliches 1:0 für uns steht.
Schwarz am Zug gewinnt, nur wie?
Jakob sah sich am Spitzenbrett einer – scheinbar - ausgiebigen Hausarbeit seines Gegners ausgesetzt. Die als Reaktion investierte Bedenkzeit zahlte sich allerdings schneller als erwartet aus, da scheinbar das Buch schnell verlassen wurde und Weiß mit der komplexen Stellung nicht gut zurechtkam – nach nur wenigen eigenen Zügen streckte Weiß zügig die Waffen – merke: Taktik & aufmerksame Berechnung erscheinen wichtiger als mehr oder weniger Tiefe des Eröffnungbuchs.
Julius als einer unser alten Hasen spielte eine originelle Idee gegen die geschwächte holländisch Stellung seines Gegners – nach ungenauer Erwiderung bekam Julius die Gelegenheit, den Doppelangriff aus dem Taktikbaukasten zu demonstrieren:
Das 4:0 erzielte unser Neuzugang Phillip – eine ruhig angelegte Eröffnung führte zum Gewinn des Läuferpaars, welches er geduldig und systematisch zur Vergrößerung seines Vorteiles einsetzte – nach Etablierung totaler Dominanz ergab sich ein hübsches Finale mit folgendem Mattangriff im Endspiel:
T. Kubo komplettierte die makellose Bilanz von Brett 4-7 mit einem lockeren Schwarzsieg – ein Doppelangriff gewann zunächst einen Bauern, anschließend verpasste sein Gegner Gelegenheiten zum Ausgleich und fand sich nach einer in Zeitnot missglückten Kombination in einem Endspiel mit Minusfigur wieder. Thomas zeigte auch, wie so ein Materialvorteil sich verwerten lässt, sodass sein Gegner nach einigem unnötigen Leiden aufgab.
Die letzten 3 Partien brachten leider weniger erfreuliche Ergebnisse: Lennart S. verspielte seinen Vorteil ausgangs der Eröffnung und ließ sich schließlich im Endspiel mit wenig Gegenspiel langsam zusammenschieben, anstatt unter Bauernopfer seinen unglücklichen Läufer zu befreien und zu hoffen – hier sollten wir noch an zäher Verteidigung üben.
Emil (danke fürs Aushelfen) überzog im Familienduell seine schöne Stellung und musste schlussendlich seinem Großonkel?! zum Sieg gratulieren.
Alex B. – seit dieser Saison unserer Kapitän – sah sich einem äußerst ehrgeizigen Eröffnungskonzept seines Gegners ausgesetzt. Mit kreativem Spiel befreite sich Alex aus der aufziehenden Initiative und errang eine Mehrqualität – leider übersah er nach der Zeitnot eine vielversprechende Fortsetzung und musste kurze Zeit später seine Gewinnversuche zum Endstand von 5,5:2.5 einstellen.
Auf dem Trainingsplan bis zum nächsten Mannschaftskampf stehen somit der kleine Taktikbaukasten, Aufmerksamkeit bis zum Ende, zähe Verteidigung, Einstauben der Eröffnungsbücher und vor allem eine Menge Spaß – das Team ist gut drauf und wir freuen uns einfach darauf, weiter Schach zu spielen.
Zwischenstand im Generationenduell: „Senioren“ (>1995) 3.5/4 – „Jugend“ (<=1996) 2/4 –
da hat die Jugend noch was aufzuholen :)