Blog 1 / April 14
Schach in Yangon
An der Straßenecke nicht weit von meiner Wohnung treffen sich jeden
Abend einige Burmesen zum Schach spielen. Vor ein paar Wochen hat mein
Mitbewohner mich dort eingeführt und nun gehe ich ab und zu dort hin und
spiele mit. Die Leute sind freundlich und freuen sich, wenn ich
mitmache. Manche sprechen ein paar Brocken Englisch, aber zum
Schachspielen braucht man nicht viele Worte. Ich will jedoch bald die
entsprechenden burmesischen Ausdrücke lernen, um dort auch ein wenig
meine Sprachkenntnisse zu proben.
Dieser Freiluft-Schachclub hat nur drei oder vier Bretter. Die Spieler
sitzen auf kleinen Plastikstühlchen und die Bretter sind auf Holzkisten
aufgestellt. Nebenan fahren die Autos und die Passanten laufen vorbei.
An einem Brett wird meistens geblitzt. Der Gewinner bleibt sitzen und
bekommt 500 MMK. Meistens bin ich das, da mein positionelles Verständnis
und meine Eröffnungskenntnisse besser sind. Aber ich muss mich
anstrengen und es macht Spaß. Tatsächlich habe ich gemerkt, wie sehr ich
das Schach spielen vermisst habe, als ich das erste wieder vor einen
Brett saß, die Figuren zog und die Kibitze um uns herum beeindruckte.
Meinen Gegnern macht es glaube ich auch Spaß zu sehen, wem es gelingt,
den "Deutschen" zu schlagen.