Weitere Informationen :
In der letzten Runde der NRW-Klasse Gruppe 2 waren wir gegen den Tabellenletzten in Holsterhausen unterwegs. Die Chancen standen also nicht schlecht. Ein Sieg hätte auf jeden Fall gereicht, bei einem Remis oder Verlust hätte es schief gehen können.
Dazu wurden im Vorfeld ausgiebige strategische Planspiele vollzogen, der Plan war es, den Mannschaftkampf zeitlich in die Länge zu ziehen und auf Parallelergebnisse zu warten, um zu entscheiden, welches Risiko man evtl. noch eingehen müsste. Außerdem wollte man früh da sein, um das genaue Prozedere zu besprechen.
Nun, es kam etwas anders. Martin kam zu spät aus den Pötten, Stefan (Becker) als Beifahrer musste mithetzen, also keine Zeit zur finalen strategischen Abstimmung vor Ort. Bezüglich des zeitlichen Hinziehens war es so, dass Stefan seine Partie bis zum neunten Zug, Martin bis zum zehnten Zug hinauszogen...bevor Sie das Remis vereinbarten.
Stephan (Baumann) war es daraufhin sichtlich zu peinlich, das Remisangebot seines Gegners im 11. Zug anzunehmen und er spielte weiter.
Ein drittes frühes Remis steuerte Thomas hinzu, der in einer ausgeglichenen Stellung sich mit seinem Gegner auf Remis einigte.
Aber, rückbetrachtend und unter der Prämisse, dass ein Remis zu 98% den Klassenerhalt sichern würde, war der Strategieschwenk gar nicht so schlecht.
Den ersten vollen Punkt steuerte anschließend Stephan bei. Sein Gegner war seiner Strategie treu und tauschte alle Leichtfiguren ab. Nach ein paar ungenauen Damenzügen rückten Stephans Bauern gefährlich zum gegnerischen König auf. Er rundete seine Partie mit einem Damenopfer ab, bei dem sein Gegner sofort aufgab – vielleicht etwas zu schnell, da er dadurch ein paar rettende Manöver übersehen hat.
Ein weiteres Remis steuerte Heiner dazu. Er hatte eine eventuell minimal bessere Stellung, hütete sich jedoch vor einen Figurenopfer mit unklarem Ausgang, sodass sich beide Spieler auf Remis einigten.
Noch war das rettende Ufer nicht erreicht, aber die anderen drei Stellungen sahen sehr aussichtsreich aus. Daniel hatte lange eine relativ geschlossene Stellung, durch geschickte Manöver konnte er aber am Königsflügel entscheidende Schwächen ausnutzen, die er in Bauerngewinne ummünzte. Nach der Zeitkontrolle konnte er das gegnerisches Gegenspiel neutralisieren und durch das Materialplus den vollen Punkt einfahren.
Auch Ulrich konnte seinen Materialvorteil umsetzen, auch wenn es etwas gedauert hatte. Im Mittelspiel gewann er einen Bauern, doch sein Gegner ist tief in seine Stellung eingedrungen und verdammten Ulrichs Figuren zur Passivität – zwischendurch waren wohl auch alle Figuren auf der Grundreihe zu beobachten. Nach und nach konnte er sich von der passiven Stellung befreien und selbst aktive Felder einnehmen. Ein günstiger Schlussabtausch führte zu zwei Mehrbauern, worauf sein Gegner aufgab.
Ein weiteres Beispiel für die gewählte Strategie war Hendriks Partie, der schon früh Vorteil erlangte, zwischendurch aber einen entscheidenden Figurengewinn auslas und lieber auf seine gefährlichen Freibauern setzte. Zwischendurch sah es so aus, als hätte sein Gegner doch noch gefährliches Gegenspiel aus dem Boden gestampft, aber er blieb cool, opferte bei einem eigenen unaufhaltbaren Freibauern die Dame, wanderte mit seinem König in die gegnerische Stellung hinein und vermied so das Dauerschach.
Keine der Partien wurde verloren, am Ende kamen wir auf ein klares 6:2, welches den Mannschaftskampf mehr als perfekt erscheinen lässt. Von einem Abstiegsplatz hat sich die 3. Mannschaft sprachlich und gedanklich nach der Runde entfernt. Wir sprechen nur noch von einem oberen Mittelfeldplatz!
Schön, wenn eine Saison dann noch positiv zu Ende geht, abgerundet durch ein
gemeinsamen Abendessen beim Griechen vor Ort.... Jamas! Ziel nächstes Jahr wird es sein, den Klassenerhalt etwas früher zu sichern. Nur Schade, dass unsere zweite Mannschaft durch Ihren Abstieg zu uns nach unten wandern muss...