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Skurriles Match gegen Dinslaken

Gestern ging es gegen die Gäste aus Dinslaken in der 4. Runde der NRW-Oberliga. Zunächst wurden wir dadurch überrascht, dass das Dinslakener Spitzenbrett ausgerechnet gegen uns zum ersten Mal zum Einsatz kam in dieser Saison. Nominell an 1-3 schwächer, aber an 4-8 stärker waren wir natürlich trotzdem klar Favorit und wollten unbedingt wichtige Punkte für den Aufstieg sammeln.

 

Zunächst ging es nicht gut los. Laurence hatte schnell eine Ruine am 1. Brett, die am seidenen Faden hing. Auch Christoph fand nicht ins Spiel hinein und stand schon schnell schlecht. Jasper überspielte jedoch seinen prominenten Gegner strategisch und konnte mit den weißen Steinen Vorteil erlangen. Die Partie von Kai am dritten Brett hatte die Spannung einer kaputten Glühbirne - solid draw. 

 

Kurz darauf konnte Georg den ersten Korb werfen: Positioneller Vorteil, ein schwaches Feld d5 und ein Hauch von Taktik und schon führten wir 1,5:0,5. Jasper wollte seinem Gegner noch eine Chance lassen, indem er in Zeitnot seinen kompletten Vorteil hergab, sein Gegner gab diesen jedoch dankend zurück. Da es für Jasper im Nachhinein viel zu schwierig war, ein zweizügiges Matt zu finden, kam es zur Stellungswiederholung.

 

Somit stand es 2:1 und alle laufenden Partien sahen gut für uns aus. Lauri und Christoph hatten mittlerweile haltbare Endspiele erreicht, Pierre stand auf Gewinn, Peter hatte dynamischen Ausgleich, Jan Eric leichten Vorteil im Turmendspiel. Das Dinslakener Spitzenbrett, das wie ein fehlerhaft konstruiertes Bungee-Jumping-Seil sein Endspiel überzog, musste schließlich (leider erfolgreich) um das schmeichelhafte remis kämpfen. Jan Eric, der alles versuchte, spielte für all seine Zuschauer bis zum nackten König, wodurch die gerechte Punkteteilung feststand. Pierre hatte im 41. Zug passend zum Zeitzuschlag die Möglichkeit eine Figur zu gewinnen - im entstehenden Endspiel musste man jedoch sehen, dass man den gegnerischen König direkt umlegen kann. Pierre übersah dies jedoch und spielte sicherer, fand nicht immer den richtigen Pass und musste sich mit einem remis begnügen.

 

Wir waren immer noch guter Dinge, mindestens einen Mannschaftspunkt mitzunehmen: Peter hatte mittlerweile ein Endspiel mit Mehrqualität für 2 Bauern erreicht, was er normalerweise mit 2 gebrochenen Händen und Schnupfen gehalten hätte. Zum Schreck der Mannschaft war die Partie plötzlich vorbei - Peter hatte die Zeit ablaufen lassen, weil er dachte, dass er nochmal Zeit dazubekäme! Da Christoph ein ungleichfarbiges Läufer-Turmendspiel nur ungenau spielte und auf einmal den Läufer für einen Bauern hergeben musste, waren unsere Chancen auf zumindest einen Mannschaftspunkt auf einmal wie die Titanic - ziemlich tief gesunken.

 

Christoph, der nur aus Respekt vor der Mannschaft nicht direkt aufgeben wollte, musste nun also ein Endspiel mit Minusfigur halten: Weißer Bauer auf b3, Schwarzer Bauer auf b4, Christoph hat mit Weiß noch einen Turm, sein Gegner Turm und Läufer. Glücklicherweise spielte Christophs Gegner nicht nur planlos seine Figuren hin und her, sondern vergaß zwischenzeitlich auch, wie die Klötze ziehen (Nach dem schwarzen Zug b4-b5 wurde überraschenderweise auf unmöglichen Zug reklamiert). Letztendlich kam es uns zugute, dass Christoph gar keinen Bock hatte zu verlieren. Er fand ein schickes Turmopfer, das zum Patt führte!

 

Somit sind wir nach diesem 4:4 auf dem 9. Tabellenplatz und damit auf einem Abstiegsplatz. Zu erwähnen ist jedoch, dass wir auch nur 2 MP und 1 BP in Reichweite auf den 2. Platz sind. Die Ausgeglichenheit der Liga macht also alles möglich! Im neuen Jahr geht es im ersten Spiel gegen die Wuppertaler.

Wieder daheim !