Am Samstag ging es für die Zweite in der Regionalliga ins tiefste Westmünsterland – nämlich nach Bocholt. Den Ausfall von Stammspieler Thomas konnten wir mit Ersatzmann Hansi kompensieren.
Leicht sollte es nicht gegen die Bocholter werden, auch wenn wir durch die letzten Erfolge in der Liga motiviert ins Spiel gingen. Schon früh nahm Heiner am Spitzenbrett das Remisangebot seines Gegners an. Heiner kannte sich in der Variante nicht so gut aus, fand aber dennoch die besten Züge, wodurch er zwar einen Mehrbauern hatte, aber der Gegner durch die offene Stellung dank seines Läuferpaars gewissen Druck aufbauen könnte und dadurch Kompensation hatte. Da Heiner eher einen mäßigen Saisonstart hatte, wollte er kein Risiko eingehen und nahm das Remisangebot an.
Als nächstes wurde Ulrich fertig. Nach der Eröffnung konnte er seine Stellung stetig verbessern und gewann einen Bauern. In sehr aussichtsreicher Stellung schoss er jedoch einen Bock und opferte, um seinen Gegner mattzusetzen. Leider erwies sich das „Matt“ als Trugschluss, weil der Gegner noch eine Figur dazwischensetzen konnte – und dies auch tat. Zwar hingen danach alle möglichen Figuren, doch am Ende half alles nichts und er hatte einen Turm weniger, sodass er aufgab.
Damit sind wir unglücklicherweise in Rückstand geraten, doch Klaus konnte den Ausgleich wieder herstellen. Allerdings sah es zwischenzeitlich bei ihm nicht gut aus. Sein Gegner konnte unangenehmen Druck auf den Königsflügel ausüben, während Klaus nicht nur mit der Stellung, sondern auch mit seiner geringen Bedenkzeit zu kämpfen hatte. Nichtsdestotrotz konnte Klaus so fortsetzen, dass er nicht nur in ein Turmendspiel abwickelte, sondern auch noch einen Bauern einsammelte. Nachdem der gegnerische Freibauer erfolgreich aufgehalten wurde und sich sein Gegner einer Bauernübermacht im Zentrum konfrontiert sah, brachte Klaus erfolgreich den Sieg rein.
Einen weiteren Rückschlag erlebten wir, als Daniel verlor. In seiner komplizierten Partie verbrauchte er viel Bedenkzeit und fand in beiderseitiger Zeitnot nicht die besten Züge, sodass sein Gegner einen gefährlichen Druck aufbaute, Dieser entlud sich durch sein Opfer in Daniels Stellung und zwang Daniel zur Aufgabe. Kurze Zeit später gewann jedoch Stephan, sodass es wieder ausgeglichen stand. In einer sehr geschlossenen Stellung konnte er nach und nach Stellungsvorteile aufbauen, die er allerdings innerhalb von 2 Zügen wegschmiss. In der kritischen Stellung hätte sein Gegner einen sehr starken Zug spielen können, wonach Stephan Material hätte geben müssen. Sein Gegner entschied sich für einen Zug, der zwar offensichtlich Material gewann, doch Stephan fand eine Variante, in der er die Figur zurück gewann. Im darauffolgenden Endspiel unterlief dem Bocholter Spieler ein Fehler, sodass Stephan mit seinem zweiten Turm auf die 7. Reihe eindringen konnte und spielentscheidend Matt drohte.
Nun spielten nur noch Stefan, Hendrik und Hansi und es schien zwischendurch nicht eindeutig, ob und wenn ja wie viel wir aus Bocholt holen werden. Entspannung brachte der Sieg von Hendrik. Schon früh tauschten sich die Damen und die Spieler gelangten in ein Endspiel. Hendrik demonstrierte, dass er sich in Endspielen sehr wohl fühlt, indem er seinen Gegner mit seinen Bauern nach und nach zusammen schob. Dies erinnerte etwas an seinen Sieg gegen Raesfeld, nur das diesmal ein Leichtfigurenpaar mehr auf dem Brett war. Nachdem Hendrik das wichtige Feld d6 einnahm, entschied Hendrik das Spiel für sich.
Auch Hansi hatte lange Zeit zu kämpfen, da die Stellung sehr geschlossen war. Ein letzter Durchbruch gelang ihm jedoch und er kam in ein Damenendspiel, wo er Mehrbauern hatte. Allerdings war es immer noch schwer, weil der Gegner immer wieder Dauerschach drohte. Nach einer Ungenauigkeit gelang es Hansi, die Damen zu tauschen und das Bauernendspiel war dank der Mehrbauern gewonnen. Damit war der Mannschaftssieg erreicht. Um Spielern aus der Dritten Mannschaft keine Konkurrenz zu machen, hat Stefan seine Partie nicht Remis beendet. Allerdings stand es am Anfang nicht gut um Stefans Stellung, weshalb sein Gegner ein frühes Remisangebot abgelehnt hatte. Nach einem unklaren Partieverlauf schaffte es allerdings Stefan, in ein vorteilhaftes Turmendspiel abzuwickeln, bei dem er letztendlich mit seinen verbundenen Freibauern gewann.
Somit hieß es am Ende 5,5-2,5, wobei der Spielverlauf nicht so klar war, wie das Ergebnis andeutet. Einen Aufstiegsplatz, wie Hendrik gehofft hat, haben wir zwar noch nicht erreicht, aber mit dem jetzigen 5. Platz sind wir dicht dran. Anfang Februar geht es dann zum nächsten Auswärtsspiel nach Rheine.